Generationen "Als Kirche generationenbewusst"

Die Projektsammlung "Zwischen-Töne, Generationenprojekte - zur Nachahmung empfohlen" legte den Grundstein zur Generationenarbeit. Über viele Jahre haben die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn eine Pionierrolle weit über die Kirche hinaus übernommen und einen wichtigen, praxisnahen Beitrag zur Etablierung der Thematik in Gesellschaft, Politik und Wissenschaft geleistet. Heute, zehn Jahre später, sind Generationenthemen in der öffentlichen Diskussion nicht mehr weg zu denken.

Von "Walzer und Rap" bis www.generationen.ch

Auf die Starttagung "Walzer und Rap im Gleichklang" im Jahr 2000 folgten jährlich Tagungen, die verschiedene Aspekte der Generationenthematik aufgegriffen und das Ziel verfolgt haben, Fachleute aus der Praxis zu Generationenprojekten zu ermutigen, den Erfahrungsaustausch zu fördern und das Know-how in diesem neuen Handlungsfeld zu sammeln und weiterzugeben. Daraus entstand 2003 die Website www.generationen.ch, die heute mit rund 250 Projekten und einer aktuellen Agenda nach wie vor gut nachgefragt ist.

Projekt G - Gesamtkonzept kirchliche Kinder-, Jugend- und Familienarbeit

Zusätzliche Nahrung hat die Generationenidee durch die Entwicklung eines neuen Gesamtkonzeptes für kirchliche Kinder-, Jugend- und Familienarbeit im Auftrag der Synode erhalten. In einer Zukunftskonferenz haben Fachleute aus Kirchgemeinden und aus deren Umfeld festgehalten, dass die Arbeit mit den einzelnen Altersgruppen Kinder, Jugendliche, Familien - und damit auch Grosseltern - nicht weiter isoliert als einzelne "Gärtchen" gehegt werden sollen. Hingegen müssten die kirchlichen Mitarbeitenden - ergänzend zur fachlichen Spezialisierung - vermehrt die Gemeinde als Ganzes im Blick haben. So ist "Projekt G - neue Wege in der kirchlichen Kinder-, Jugend- und Familienarbeit"  entstanden. Der Buchstabe G steht für eine ganzheitliche Sicht, eine gemeinsame Vorgehensweise von allen Beteiligten und für den Einbezug der göttlichen Dimension, wie in der Lesehilfe zur Broschüre zu lesen ist.

Netzwerk familien-generationenkirche

Das Modell familien-generationenkirche setzt sich ein für eine Kirche für und mit allen Generationen. Familienarbeitsfachleute im Bereich Katechetik haben ein Vier-Säulen-Modell entwickelt. Dieses Gemeinde-Entwicklungsmodell nimmt die Säulen Identität der Kirchgemeinde, betriebliche Abläufe, Innen- und Aussenräume und Angebote in den Blick und richtet diese  auf Generationenfreundlichkeit aus. Im Netzwerk arbeiten die Reformierten Kirchen St. Gallen, Zürich und Aargau zusammen.

Ethisch-theologische Grundlagen und Empfehlungen

Die Wintersynode 2008 hat mit dem Projekt "Generationen-Kirche 2009-2012" nochmals einen Impuls gesetzt: Für Generationenarbeit sollten ethisch-theologische Grundlagen formuliert und Empfehlungen für die Anwendung in Kirchgemeinden ausgearbeitet werden. Der Kirchensonntag 2010 "Generationen gemeinsam unterwegs" hat  die Kirchgemeinden zu vielfältigen Generationenbegegnungen inspiriert. die Auswertung des Projektes zeigt, dass die Generationenthematik in den Kirchgemeinden gut eingebettet ist und die kirchlichen Mitarbeitenden damit im Alltag kompetent und selbstverständlich umgehen - oft ohne sich bewusst zu sein, dass sie explizit Generationenarbeit leisten. Dies zeigt, dass das neu lancierte Thema "Generationen" mit gut mit der traditionsreichen diakonischen Kultur in der kirchlichen Arbeit verknüpft werden konnte. Diese neue Qualität gilt es in der nächsten Dekade zu pflegen, im Sinne der neu beschlossenen Querschnittaufgabe: "Wir wollen eine Kirche sein, die generationenbewusst auftritt."

Regula Zähner

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