Zum Beispiel Oberhasli (aus Guttanner Sicht)

"Am Rand und doch mitten drin". Das war der Titel des ökumenischen Regio-Gottesdienstes Brienz-Oberhasli 2011 in der vollen Kirche Innertkirchen. Und dieser Titel ist Programm. Am Rande des Kantons Bern - aber mitten drin im Leben der Menschen als aktive Kirche. So präsentiert sich die kirchliche Region Oberhasli.

Und mitten drin heisst auch: Nicht alleine unterwegs, sondern in ständigem Austausch und Zusammenarbeit mit den umliegenden Gemeinden, so dass die Einzelpfarrämter fast zu einem Pfarrteam zusammenwachsen, zumindest "innert dem Kirchet" (Gadmen, Innertkirchen und Guttannen).

Es gibt drei Perimeter für die Zusammenarbeit: "Innert dem Kirchet", Haslital und die Region Brienz-Oberhasli. Die Gemeinden sind unterschiedlich gross, die Wege weit, die Themen unterschiedlich. Wo möglich, wird im grossen Raum zusammengearbeitet (z.B. gemeinsamer Auftritt im reformiert. mit Regio-Seite, Regiogottesdienste, KUW-Schulungen, Lego-Tage für Kinder). Wo der gemeinsame Auftritt hilfreich ist, ist das Haslital die richtige Grösse (z.B. ökumenische Frauennachmittage, Vernetzung mit Sozialdiensten und Spitex). Wo es Nähe braucht, findet man sich "innert dem Kirchet" (z.B. Gottesdienstplanung und Kanzeltausch, KUW, Wirtschaftsapero).

Bei einer Weiterbildung in Meiringen, bei der die Erfahrungen der letzten zehn Jahre zur Zusammenarbeit vor Ort für andere Kirchgemeinden sichtbar gemacht werden sollten, staunten die Anwesenden: Über die Zeit hat sich eine Selbstverständlichkeit herausgebildet, Projekte gemeinsam zu machen, die beeindruckt. Alle Kirchgemeinden waren vertreten und nutzten die Gelegenheit gerade, die nächsten Veranstaltungen zu planen: So wurde die Zusammenarbeit nicht nur sichtbar, sie wurde spürbar, erlebbar.

Für Guttannen sind fast nur Vorteile sichtbar: Austausch, Anregungen, Vielfältigkeit, Freiräume, Synergien, kostengünstiger, Freundschaften sind nur ein paar der Stichworte, welche die Präsidentin Barbara Schläppi und die Pfarrerin Helène Ochsenbein als Vorteile nennen. Gefährlich könnte nur der Erfolg der Zusammenarbeit werden: Verlust der Eigenständigkeit durch zu viel Kooperation.

Ralph Marthaler