Armeeseelsorge
Die Behauptung, dass die Verfassungstreue einem schweizerischen Feldprediger die Verherrlichung des Krieges zur Pflicht machen müsste, ist unwahr. 1920
Das Feldpredigeramt erfährt nicht grundsätzliche Anfechtung; keine Stimme verlangt die Abschaffung. 1920
Es ist möglich, dass da und dort bei vereinzelten Kameraden religiöse Bedürfnisse durch die Feldpredigertätigkeit befriedigt wurden. Mir sind keine solchen Fälle bekannt geworden. 1920
Nicht auf die Predigt soll der Hauptakzent gelegt werden (Gefahr der Schlagwörter: "Patriotismus" - "hehre Alpenwelt", - "Heldenväter" - "Tell"), sondern auf die taktvolle Hilfstätigkeit im Innern der Mannschaftsbestände, am Einzelnen in praktisch christlichem Sinn. 1920
Aus [all] dem Gesagten geht wohl zur Genüge hervor, dass die Feldpredigerfrage viele Gemüter bewegt. 1920
Das Verhältnis zwischen Soldatengemeinde und Feldpredigeramt macht eine Krisis durch. 1920
Dagegen besteht eine dringende Reform darin, dass der seelsorgerliche Dienst in den Rekrutenschulen eingeführt wird. 1920
Wir Soldaten wünschen keine Feld-, Wald- und Wiesen-, auch keine bloss vaterländische, sondern eine richtige Predigt. 1940
Seelsorge und Fürsorge des Feldpredigers werden dankbar anerkannt. 1950
Der Feldprediger wird nur dort ernst genommen, wo er wirklich das Evangelium verkündet und nicht bloss vaterländische Reden hält. 1950