Frau und Mutter
Namentlich während des Krieges führte der Militärdienst der Männer bei bäuerlichen Betrieben ungleich mehr zu eigentlicher Überbürdung [der Arbeit] als bei industriellen. Diese unterstehen bekanntlich eigenen gesetzlichen Bestimmungen, die im allgemeinen human und den Frauen gegenüber – mit voller Berechtigung – besonders wohlwollend sind. Darum ist die Frauenarbeit an und für sich unter ländlichen Verhältnissen bisweilen härter als unter städtischen. 1920
Eine Erscheinung ist die von verschiedenen Seiten erwähnte Feststellung, dass die Entfernung von der Kirche bei den Frauen, namentlich bei den jüngern, weiter vorgeschritten sei, als bei der Männerwelt. 1920
Mit der sozialen Höherstellung der Frau hat sich auch die Wertschätzung des Mutterlebens gehoben. 1920
Wichtiger und verheissungsvoller, auch für die Zukunft der Kirche, ist die moderne Frauenbewegung in ihrem vielseitigen Wirken auf gemeinnützigem und wohltätigem Gebiete und in ihrem kräftig steigenden Einfluss auf das öffentliche Gewissen. 1920
Auch bei uns verlässt die Frau ihren Posten am häuslichen Herd und inmitten der Familie, um in der Fabrik Geld zu verdienen. 1930
Die Frauen von Arbeitslosen haben sehr gelitten. 1940
Es war nicht überflüssig, dass der General in einem Tagesbefehl die Soldaten zum Respekt vor der Frau ermahnte. 1940
Wenn einmal die Fabrikfrauenarbeit durch etwas Besseres ersetzt sein wird, kann auch die Sonntagsruhe innerhalb der Familie besser werden. Manche Mutter muss am Sonntag nachholen, was sie in der Woche vernachlässigen musste. 1940
[Krise in der Landswirtschaft] Einsparungen beim Personal belasten in erster Linie die Hausmutter, sie muss sich ohne Jungfer behelfen. 1940
Eine besondere Erwähnung verdienen die Ferienheime der evangelisch-reformierten Landeskirche für unsere Frauen und Hausmütter. 1950
Unter 98'000 erwerbstätigen Frauen im Kanton Bern sind 82'000 alleinstehende. 1960
Eine besondere Kategorie unter den verheirateten Frauen bilden die Bäuerinnen. Sie arbeiten im bäuerlichen Betrieb und verrichten oft die Arbeit eines Knechtes. 1960
Es gibt Behörden, die Unterstützung verweigern, solange die Frau nicht auf Arbeit geht. So steht hinter der Erwerbstätigkeit der verheirateten Frau vielleicht mehr als wir denken der bittere Zwang. 1960