Jura
Für den Jura ist die Bezirkssynode ein festes, auch nationales Band. 1890
Auch aus dem Jura werden Klagen laut über zunehmende Gleichgültigkeit, besonders in früher stillen, abgelegenen Gemeinden, die jetzt durch die Eisenbahnen mitten in den Verkehr mit all seinen guten und schlimmen Seiten versetzt sind. 1882
Auch die Uhrenmacherbevölkerung des Jura, sonst als leichtlebig bekannt, hat in der ernsten Krisis, welche die Uhrenindustrie durchgemacht hat, etwas mehr Ernst angenommen. 1886
Am schlimmsten muss es bei den Deutschen im Jura, besonders in den Freibergen, stehen, wo sie die katholischen Schulen besuchen. Mit 14 Jahren kommen sie, ohne Religionsunterricht gehabt zu haben, aller Kenntnisse bar, in die Unterweisung. 1890
Im Jura sind allmonatliche Taufgottesdienste in einer Gemeinde eingeführt, welche guten Erfolg haben. 1890
[Gemischte Ehen] Ab und zu kommt es vor, schreibt man aus dem katholischen Jura, dass einer unserer Angehörigen zum Katholizismus übertritt, mehr der Form als der Überzeugung wegen. 1898
Wie im Bauernstand die Kinder leider oft notgedrungen Dienstboten ersetzen müssen, so lesen wir aus dem Industriegebiete des Jura: Ungünstig wirkt der Umstand, dass die Kinder zu früh Gelegenheit bekommen, durch Fabrikarbeit Geld zu verdienen. 1902
Das religiöse Leben der industriellen Gemeinden ist einigermassen beeinflusst worden durch die materialistischen und antichristlichen Vorträge der Sendboten des französischen Anarchismus und des internationalen Freidenkertums. 1906
Der bald ganz durchgeführte Ersatz der industriellen Hausarbeit durch den Fabrikbetrieb zieht für viele unserer Gemeindeglieder in Bezug auf das geistige und sittliche Leben bedenkliche Folgen nach sich. Hunderte von Arbeitern und Arbeiterinnen verlassen jeden Morgen unsere Dörfer, um sich in die Fabrik zu begeben. Die Eisenbahn stellt Spezialwagen zu ihrer Verfügung, und die Fahrgäste finden sich da zwei- oder viermal im Tage, je nach der Entfernung, zusammen. Das ist ein permanenter Klub, man liest da viel Zeitungen, man unterhält sich im allgemeinen in ganz anständiger Weise, aber es gibt auch Ausnahmen, und die Vertreter umstürzlerischer Systeme führen das laute Wort. Diese merkwürdige Wiederaufnahme des Nomadenlebens bedroht das Familienleben. 1906
[Im Jura] bemerken sie mit Unruhe, wir stark sich besonders die französischsprechenden Protestanten durch ihre katholische Umgebung beeinflussen lassen. In der Stadt ist der vierte Teil der zur Gemeinde zählenden Ehen gemischter Konfession, und dieses Verhältnis hat noch die Tendenz zur Steigerung. Von 1902 – 1905 wurden 60 Ehen eingesegnet, davon 29 gemischte. 1906
Für die Kenntnis der jurassischen Siedlungsweise sind zwei Begriffe von Bedeutung: "La montage" einerseits, "La vallée" anderseits. 1920
[Der jurassische Berghof] Hier ist die protestantische Bevölkerung welscher und deutscher Zunge besonders zahlreich. 1920
[Jurassische Industriedörfer] Da sehen wir den Talnebel von dem Feuerschein der Hochöfen gerötet, hören im Eisenwerk die Hämmer dröhnen, schauen die hell erleuchteten Fenster der Uhrenfabriken. Gegenwärtig freilich bleiben an einzelnen dieser Riesengebäude die Fensterscheiben dunkel – als Wahrzeichen für die herrschende Krisis. 1920
Von verschiedenen Seiten wird eine neue Liedersammlung gewünscht; wiederholt wird der Psautier Romand von A. Lauffer als mustergültig empfohlen. 1920
Zu den Gründen, die überall dem wirklich lebendigen und kraftvollen Gemeindegesang hinderlich sind, gesellt sich im Berner Jura als besonderes Hemmnis für die deutschen Kirchgemeinden die Doppelsprachigkeit. 1920
Die aus der deutschen Schweiz Eingewanderten schicken ihre Kinder in die französischen Schulen, wahren aber für das häusliche und das kirchliche Leben der Muttersprache ihre Rechte. So kommen die Kinder in den religiösen Unterricht der Kirche, ohne einen der heimischen Choräle zu kennen und ohne mit Luthers markiger Bibelübersetzung vertraut zu sein. 1920
Tischgebet und namentlich Hausandacht scheinen nirgends so treu gepflegt zu werden wie in diesem Gebiet [montagne jurassienne]. 1920
Im allgemeinen ist festzustellen, dass sich Katholiken und Reformierte im ganzen Gebiete unseres Synodalverbandes, im deutschsprechenden solothurnischen Jura und im alten Bistum Basel, nicht übel zu vertragen scheinen. 1920
Eine besondere Stellung nimmt im reformierten Teil des Berner Jura die Freie Kirche ein. Sie hat hier kraft der innigen Verbindung mit den gleichgesinnten Kreisen in den Kantonen Waadt und Neuenburg nichts vom Wesen und Charakter einer Sekte. Sie wird von der Landeskirche als gleichberechtigt anerkannt und verhält sich dieser gegenüber loyal. 1920
Ein besonderer Kranz darf und muss der jurassischen Kirchensynode gewunden werden, die von all den 17 Bezirkssynoden wohl die regste und unternehmendste ist. 1940
Der Vorstand der jurassischen Synode veranstaltete mit dem Synodalrat im November 1935 in Biel unter dem Vorsitz des Herrn Regierungsrat Joss eine Zusammenkunft der Uhrenfabrikanten und Uhrenarbeiter, um sich über die Notlage auszusprechen und eine Verständigung anzubahnen. 1940
Nous avons l’impression que, dans les conférences et auditions [de la radio], l’élément catholique l’emporte trop. 1940
Im Jura und im Kanton Solothurn steht die katholisch-konservative Partei im Vordergrund. 1950
Die jurassischen Gemeinden melden einen Aufschwung der Jugendarbeit dank des von der jurassischen Bezirkssynode geschaffenen Postens des "Animateurs de jeunesse". 1950
Die jurassische Bezirkssynode hat sich erfolgreich eingesetzt für die Einführung der AHV und für die Forderung der Arbeiterschaft auf Entschädigung für die Feiertage. 1950
Das jurassische Gemeindeblatt "Trait d’Union" hat sein Erscheinen eingestellt und die jurassische Bezirkssynode hat beschlossen, das in Genf gedruckte Blatt "La Vie protestante" habe künftig als Gemeindeblatt auch für den Berner Jura zu dienen. 1950
Am ausgeprägtesten lebt der jurassische Teil sein Eigenleben. Die Wurzeln seiner Kultur und seines geistigen Lebens liegen in der romanischen Schweiz, ja darüber hinaus in der hugenottischen Kirche Frankreichs. 1960
Trotz Hochkonjunktur und der blühenden Uhrenindustrie ist es im Jura kaum üblich geworden, die staatlichen [Pfarr]Besoldungen durch Gemeindezulagen zu ergänzen. 1960
Die jurassische Bezirkssynode ist zu einer wirklichen Synode, einer beschlussgfassenden und ausführenden Behörde geworden, die selbständig wie eine kleine Kirche in sich zu handeln gewohnt ist. 1960
Nun ist gegenwärtig das grosse Projekt im Tun, in Sornetan ein kirchliches Zentrum zu schaffen. 1960
Im Jura hat sich mit der Einführung der neuen Liturgie die monatliche Abendmahlsfeier gut eingebürgert. 1960
Mit der Gründung des Centre social entstand auch eine jurassische Eheberatung in Tramelan. 1960
Die Vie protestante ist schon so weit [Wochenzeitung]. Sie hat in bernischem Gebiet eine wöchentliche Ausgabe mit etwa 3000 Abonnenten und eine monatliche mit rund 20'000. 1960
Am schwierigsten liegen die Verhältnisse für unsere jurassischen Gemeinden, deren Lokalpresse vielfach in katholischen Händen ist oder unter katholischem Einfluss steht. 1960
Des essais de régionalisation ou de jumulage de paroisses sont tentés, mais ces essais sont encore bien timides. 1970
Les conseils de paroisse sont toujours très conscients des responsabilités administratives qui leur incombent. Cela ne les empêche par de se préoccuper également de la vie spirituelle de la paroisse. 1970
Aux séances du Conseil il est parlé du culte, des actes ecclésiastiques, de la pastoration, de l’enseignement et de l’encadrement de la jeunesse. 1970
Le ministère pastoral reste le ministère principal dans la vie de l’Eglise. 1970
Durant le décennie 1961 à 1970 la pénurie pastorale ne se fait pas encore sentir. 1970
Nombreuses sont les paroisses, qui ont su se mettre ensemble pour organiser un service diaconal régional. 1970
Avec le viellissement de la population, les paroisses sont préoccupées par le service qu’elles ont à rendre auprès des personnes agées. 1970
Toutes les paroisses attendent du Centre de Sornetan un souffle nouveau. 1970
[Centre de Sornetan] L’objectif No 1 a été d’aider les laïcs de l’Eglise à prendre mieux conscience de leur responsabilité dans l’Eglise et pour le monde. 1970
[Centre de Sornetan] Nous voulons être un lieu ouvert, favorable à la rencontre et au dialogue, pour tous les hommes (chrétiens ou non chrétiens) de ce pays. 1970
[Centre de Sornetan] Nous avons une mission d’accueil et d’écoute qui nous permettra de mieux comprendre et d’aider les hommes de façon à mieux répandre l’Evangile du Christ. 1970
Toutes les paroisses se demandent comment il serait possible de mieux mobiliser les laïcs. 1970
La recommandation du Synode d’arrondissement du Jura de 1957, en ragenat les paroisses à célébrer plus fréquemment la sainte cène est chose faite dans presque toutes les paroisses. 1970
Nous ne pouvons plus chercher à résoudre nos problèmes sans tenir compte de l’ensemble des Eglises romandes. 1970
Si les paroisses ont soutenu la création de Sornetan, elles ont cependant beaucoup de peine à utiliser l’instrument qu’elles se sont donné. 1970
Partout les relations avec l’Eglise catholique romaine se sont développées. 1970
Cette dernière décennie a été marqué par les fusions des Eglises libres vaudoise au Jura avec l’Eglise réformée du Canton de Berne. 1970
La collaboration avec les communautés évangéliques (les Darbystes larges, l’Armée du Salut, les Ménnonites) sont rares. 1970
Le dialogue avec les communautés est particulièrement difficile. 1970
L’ouverture du côté de l’Eglise catholique romaine a fait naître une méfiance du côté des Eglises libres et des communautés. 1970
Les paroisses de langue allemande se demandent s’il faut souhaiter la fusion avec les paroisses françaises. Il y a intégration dans les districts de Porrentruy et de Delémont. 1970
Durant la décennie 1961 à 1970, la vie de l’Eglise jurassienne a été marquée par le rassemblement protestant de Tramelan. En juin 1960 les Réformés de l’Eglise jurassienne participaient au "Rassemblement de Tramelan". Deux fruit ont reçu de ces journées une sève qui les a fait mûrir et grossir: Le Centre de Sornetan et le Centre social protestant. 1970
Les autorités de l’Eglise jurassienne ont mis en place un service de presse à plein temps. 1970
Depuis 1960 un rédacteur de la "Vie protestante" est nommé à plein temps. 1970
A côté de l’édition mensuelle du journal distribué dans tous les foyers réformés, une édition hebdomadaire est distribuée à des abonnés. 1970
En plus de sa tâche de rédacteur à la "Vie protestante", le rédacteur jurassiens est responsable d’un service de presse. Sa tâche est de procurer aux journaux du pays une "information ecclésiale". 1970
Un bulletin mensuel, envoyé à plus de 20 journaux assure une présence constante dans les rédactions. 1970
[Radio] Malgré la montée en flèche de la TV, le culte dominical et la minute oecuménique gardent une place primordiale dans le ministère de l’Eglise. 1970
Avec l’équipe jurassienne l’Eglise doit être bien consciente de la chance qu’elle a d’avoir encore le micro en mains. C’est une chance dont il faut mesurer tout le prix. Encore ne suffit-il pas de maintenir ce qui existe, il faut créer du neuf. Il faut que la radio soit un instrument toujours à la disposition de l’Eglise. 1970
Les assemblées du dimanche matin fondent. 1970
Les jours de fêtes la participation [au culte] est bonne, même très bonne. 1970
La recommandation du Synode d’arrondissement du Jura de 1957, en courageant les paroisses à célébrer plus fréquemment la sainte cène est chose faite dans presque toutes les paroisses. 1970
Il semble que l’on cherche plus l’intimité des lieux que le sens et la signification que peuvent avoir une bénédiction de mariage. 1970
L’ancienne coutume réformée qui ne veut pas que le corps soit introduit dans l’église est observée dans presque toutes les paroisses. 1970
Dans les grandes paroisses les incinérations augmentent. 1970
La confirmation est la cérémonie qui pose le plus de questions. 1970
Elle est célébrée dans toutes les paroisses. 1970
Elle est un "rite sociologique" auquel le village (ou la cité) est intéressé. 1970
Rares sont les paroisses qui n’essayent pas de faire quelque chose pour les jeunes. 1970
L’Ecole et l’Eglise ont en général un bon dialogue. 1970
Si les villages ou les villes du Jura vu leur population augmenter, parfois très fortement, le nombre des protestants est en diminution. Pour l’ensemble du Jura il y a une diminution d’environ 4 %. 1970
L’intérêt missionaire a été revigoré par les actions en faveur du Tiers-monde. Plusieurs budgets paroissiaux ont désormais un poste "missions ou aide au Tiers-monde. 1970
[Union synodale Berne-Jura] Seit 1978 sind 3 jurassische Gemeinden in einem Synodalverband mit der evangelisch-reformierten Kirche im Kanton Bern. 1980
[Sornetan] Les années septante furent marquées par une reflexion "en crise": crise de la croissance économique, crise de travail, du style de vie, du viellissement, de l’espérance. 1980
Das Abendmahl mit Kindern, vor einer Generation noch völlig undenkbar, ist sehr unterschiedlich verbreitet. 30% der Gemeinden kennen es noch gar nicht, im Jura sind es gar zwei Drittel. 1990
Aus 55 Gemeinden (25%) sind im Jahrzehnt Gottesdienste übertragen worden. Im Jura wurde jede dritte Gemeinde berücksichtigt. Die Hälfte davon ging übers Radio. 1990
In 54 Gemeinden wird die gruppenweise Kommunion gepflegt, im Jura und im Solothurnischen mehr als in den übrigen Landesteilen. 1990
Foto-, Film- und Bandaufnahmen sind in 84 Gemeinden gestattet, mit markanten Schwerpunkten im jurassischen und im solothurnischen Kirchengebiet. 1990
[Gleichgeschlechtliche Partnerschaft] Das Ergebnis einer Vernehmlassung, die der Synodalrat vorgängig der Beratung der Vorlage durch die Synode in den Bezirken, in einem Teil der Kirchgemeinden und bei Pfarrverein durchgeführt hatte, war kontrovers ausgefallen. Im französischsprachigen Teil des Kirchengebietes stiess die Vorlage sogar auf geschlossene Ablehnung. 2000
[Lernvikariat] Für den französischsprachigen Teil der Kirchen Bern-Jura-Solothurn besteht eine separate Regelung mit eigener Jurassischen Lernvikariatskommission. 2000
Auch das Centre de Sornetan erlebte in den folgenden Jahren wirtschaftlich schwierige Zeiten. 2000
Die jurassische Kirchenverfassung von 1979 erklärt alle urteilsfähigen Glieder der Kirche nach vollendetem 16. Altersjahr ungeachtet ihres Bürgerrechts für stimmberechtigt. 2000