Religiöse und andere Literatur

Es gibt eine Anzahl Ortschaften, wo namentlich im Winter gerne und viel gelesen wird und wo reich ausgestattet, sorgfältig ausgewählte Jugend- und Volksbibliotheken den Stoff liefern. 1878

Die durch Kolportage verbreiteten Giftmords- und Ehebruchsromane mögen auch noch in manches Haus kommen, ohne dass es der Pfarrer weiss. 1878

Das Bedauerliche ist, dass es noch Buchhandlungen gibt, die mit Schund- und Schandliteratur Geschäfte zu machen begehren. 1878

Neben dem Einfluss der Schule, des Vereinswesens, des Verkehrs und der heutigen Lebensverhältnisse im Allgemeinen ist namentlich die Macht der Literatur von der allergrössten Bedeutung und Tragweite. 1878

Viele werden admittiert, die nachher Jahre lang kein gutes Buch lesen. 1882

Was ist das, was an religiösem Lehrstoff unserm Volk geboten wird? Da hat die Kirche noch eine grosse Mission zu erfüllen, die sie nicht versäumen darf, denn die Presse ist bekanntlich die sechste Grossmacht. 1882

Die althergebrachten gottesdienstlichen Mittel allein genügen nicht mehr, um die Kirchenglieder zusammenzuhalten. Sie muss durch die Mittel der Presse, der gediegenen kirchlichen Literatur und der öftern Vereinigung der Glieder zu christlicher Belehrung, Stärkung und Erbauung die gewöhnlichen Gottesdienste ergänzen und sie allem Volk wieder näher bringen. 1882

Sehr verdienstlich und nachahmungswert ist die Errichtung von sog. Arbeitersälen mit gediegenem Lesestoff, unschuldigen Spielen und Vorträgen belehrender und erbaulicher Art. 1886

Die Zeitschriften der drei theologischen Richtungen sind mehr unter den Gebildeten als unter den Massen verbreitet. 1886

Die Jugend- und Volksbibliotheken führen im Ganzen nur ein kümmerliches Leben; an Ausnahmen fehlt es glücklicherweise nicht. 1886

Die Verbreitung von kirchlichen und religiösen Zeitschriften unter dem Volke ist nicht stille gestanden. 1890

An Lektüre fehlt es nicht für die, welche sie suchen. 1890

Man darf sich der Entwicklung freuen, welche die religiösen Zeitschriften genommen, und der zahlreichen Abonnenten, die sie namentlich in den letzten Jahren gewonnen haben. 1898

Als Erbauungsblatt hat der "Säemann" die grösste Verbreitung. 1898

Endlich halten fast überall Volksbibliotheken, Schul- und Kirchgemeindebibliotheken für klein und gross eine enorme Menge geistiger Nahrung zur Verfügung. 1898

Neben und vielfach an Stelle der heiligen Schrift fehlt es nicht an allerlei andern Mitteln zur Erbauung und religiösen Belehrung. 1902

Wohl bald in allen Kirchgemeinden bestehenden Jugend- und Volksbibliotheken. 1902

Modern ist die Ersetzung oder Ergänzung des gesprochenen durch das gedruckte Wort. 1920

Eine sehr erfreuliche Entwicklung hat in den letzten Jahren im Ganzen die religiöse Presse genommen, soweit es sich um die populären Blätter handelt, die den Weg ins Haus unsrer Kirchgenossen finden. 1930

Abreisskalender "Auf dein Wort", Losungswort der Brüdergemeinde, Zwinglikalender, Leben und Glauben, Berner Sonntagsblatt, Feierabend, Brosamen, Altes und Neues für Herz und Gemüt, Gute Saat, etc. 1940

Der "Verein zur Verbreitung guter Schriften" und das "Schweizerische Jugendschriftenwerk" stehen mit andern Organisationen in einem harten Abwehrkampf gegen die Schmutz- und Schundliteratur, die in grossen Mengen unser Land überschwemmt. 1950

Neben den offiziellen Kirchenblättern gelangen eine ganze Menge evangelischer Schriften in unsere Gemeinden. Unter ihnen wird das "Leben und Gauben" weitaus am meisten erwähnt. Vereinzelt werden erwähnt: "Reformatio", "Des Christen Freude und Freiheit", "Berner Predigten", und gegen dreissig andere religiöse Schriften. 1960