Sittlichkeit
Wo kein starkes Band christlicher Sitte mehr ist, wo das öffentliche Gewissen stumpf wird, da muss das Durchschnittsniveau des sittlichen Zustandes rasch sinken. Die tiefste Ursache hierfür liegt in der wachsenden Entfremdung der Herzen von Gott. 1878
Keine Sittlichkeit ohne Gewissen, aber auch kein Gewissen ohne religiöse Ehrfurcht, ohne das Gefühl einer höheren Verantwortlichkeit, ohne Glauben mit einem Wort. Eine unabhängige Moral ist ein leeres Wort. 1878
Gesetzgebung und wohl auch andere Lebensanschauungen rufen in den Sitten eine völlige Umwälzung hervor. 1882
Eine Verschlechterung des ganzen Habitus unsres Volkes ist nicht zu verkennen, indem durch alle Klassen und Stände des Volkes bei Vielen, namentlich jüngeren Leuten ein überaus flüchtiges und zerfahrenes Wesen getreten sei. 1886
Das Hinterrad der Sittlichkeit wird das Vorderrand der Religiosität nie ganz einholen. 1890
Das sittliche Leben in unserem Kanton ist bis zu einem gewissen Grade das Spiegelbild seines religiösen und kirchlichen Charakters. 1894
Hand in Hand mit dem kirchlichen und religiösen Leben geht das sittliche Leben. 1898
Mich dünkt, es stehe jedenfalls nicht schlimmer als früher - und allweg auch nicht besser. 1898
Religion und Sittlichkeit stehen in einem direkten Verhältnis zueinander. 1902
Das sittliche Leben unseres Volkes ist von zwei Feinden bedroht, die uns zugrunde richten werden, wenn wir sie unbekämpft lassen. Der eine Feind ist das Geldfieber, welches die weitesten Kreise unseres Volkes ergriffen hat. Der andere Feind unseres Volkes ist der Alkoholismus. 1909
Die wirtschaftliche Not übt einen furchtbaren Einfluss aus auf die Sittlichkeit des Volkes. 1930
Wir haben bürgerliche Moralität, aber keine evangelische Sittlichkeit. 1930
Die Kirche hat nur noch einen verschwindend kleinen Einfluss auf das sittliche Leben. Der Volkscharakter wird fast durchwegs von säkularen Mächten bestimmt. 1940
Alte Grundsätze und Gewohnheiten stürzen ein, die sittliche Wertskala hat sich verändert. 1970