Solothurn

17. Februar 1875: Beitritt des solothurnischen Bucheggberges und der reformierten Gemeinde der Stadt Solothurn zum bernischen Synodalverband, durch die Übereinkunft der Stände Bern und Solothurn vom 17. Februar 1875. 1878

Zu den Bucheggbergern gesellten sich mit der Übereinkunft von 1875 vier weitere Kirchgemeinden im oberen Teil des Kantons Solothurn, nämlich Solothurn, Grenchen-Bettlach, Biberist-Gerlafingen und Derendingen. 2000

Solothurn hat eine Vorstellung an den Bischof von Basel gerichtet in dem Sinne, dass das demonstrative Errichten eines Altars bei der Fronleichnamsprozession gegenüber der reformierten Kirche abgestellt werde. 1906

Im ganzen Gemeindebezirk (Stadt Solothurn und vierzehn zugewandte Dörfer) wurden gezählt:

  • 1910  7760 Protestanten
  • 1920  9369 Protestanten

Die Vermehrung der protestantischen Bevölkerung ist in erster Linie Folge der Zuwanderung, dann auch des Umstandes, dass viele Kinder aus gemischten Ehen den reformierten Religionsunterricht besuchen. 1920

Die dem bernischen Synodalverband angehörenden sieben solothurnischen Kirchgemeinden: Aetigen-Mühledorf, Biberist-Gerlafingen, Derendingen, Grenchen-Bettlach, Lüsslingen, Messen und Solothurn. 1940

Im Jura und im Kanton Solothurn  steht die katholisch-konservative Partei im Vordergrund. 1950

Zu den siebzehn vordem bestehenden Bezirkssynoden ist im vergangenen Jahrzehnt eine achtzehnte hinzugekommen. Es ist die Bezirkssynode Solothurn, am 25. Oktober 1942 in Solothurn gegründet. 1950

[Verhältnis zur römisch-katholischen Kirche] Es besteht ein korrektes Verhältnis. 1950

Der Einfluss der katholischen Kirche auf das öffentliche Leben ist ungleich grösser als derjenige unserer Kirche. 1950

Den Pfarrern im Raum Solothurn hat die Schaffung eines reformierten Spitalpfarramtes am Bürgerspital eine gewisse Erleichterung gebracht. 1970

Neben den hauptamtlichen Mitarbeitern arbeiten in den solothurnischen Gemeinden eine grosse Zahl nebenamtlicher Hilfskräfte. 1970

Nicht unerwähnt bleiben dürfen in diesem Zusammenhang die ökumenischen Gottesdienste, wie sie in den letzten Jahren in unseren Gemeinden Eingang gefunden haben. 1970

So findet beispielsweise in der Stadt Solothurn jeden Monat ein ökumenischer Gottesdienst statt, abwechselnd in der römisch-katholischen Kirche, der altkatholischen Franziskanerkirche, der Methodistenkapelle oder der evangelisch-reformierten Kirche der Stadt. 1970

Der Religionsunterricht ist im Kanton Solothurn ganz Sache der Kirche. Im Gegensatz zum Kanton Bern findet sich in den staatlichen Lehrplänen das Fach Religion nicht. 1970

Die Konfirmation wird vornehmlich noch als Admission verstanden. 1970

Unter den Kirchgemeinden der solothurnischen Bezirkssynode sind es die beiden städtischen, die ihre Verwaltung durch Hauptämter besorgen lassen. 1970

Alle Gemeinden sind durch ihre Delegierten im "Verband der evangelisch-reformierten Kirchgemeinden des Kantons Solothurn" vertreten. Dieser Verband ist die kantonale Dachorganisation sämtlicher reformierter Gemeinden, miteingeschlossen also auch diejenigen im untern (nicht zur bernischen Landeskirche gehörenden) Kantonsteil. 1970

Die im obern Teil des Kantons Solothurn bevorzugten kirchlichen Presseerzeugnisse sind einerseits "Der Säemann", andererseits die allwöchentlich in der "Solothurner Zeitung" erscheinende, von einem Solothurner Gemeindeglied redigierte Seite "Kirche und Welt". 1970

Dem Verhältnis der reformierten Gemeinden zu den römisch-katholischen und zur christkatholischen Kirche kommt im Gebiet der Bezirkssynode Solothurn insofern ganz besondere Bedeutung zu, als hier die Konfessionen (abgesehen vom Bucheggberg) stark ineinander vermischt sind. 1970

Althergebrachte Animositäten unter den verschiedenen Glaubensrichtungen verschwinden mehr und mehr. Umgekehrt sind gemeinsame Veranstaltungen in unsern Gemeinden keine Seltenheit. 1970

[Das Verhältnis zu den Freikirchen] Die Situation gibt hier zu keinen Klagen Anlass, sondern kann als gesund und normal bezeichnet werden. 1970

Zu den Sekten bestehen keine  Verbindungen. 1970

Im Berichtsjahrzehnt schwanken die Steueransätze in den einzelnen Gemeinden zwischen 10 und 25 % der Staatssteuern. 1970

Der Einzug der Kirchensteuern erfolgt in allen Gemeinden des Bezirkssynodegebietes durch die Kirchenorgane selbst, also nicht durch die Einwohnergemeinden. 1970

Schliesslich ist ja immer in Betracht zu ziehen, dass die solothurnischen Gemeinden ganz für die Besoldung ihrer Pfarrer aufzukommen haben, weil der Staat in dieser Sache (im Gegensatz zum Kanton Bern) nicht engagiert ist. 1970

Gebetswoche für die Einheit der Kirchen: Knapp die Hälfte der Gemeinden widmet im Rahmen der Gebetswoche für die Einheit der Kirchen einen Sonntagsgottesdienst diesem Thema, meist in ökumenischem Rahmen. Einen hohen Anteil stellt hier das solothurnische Kirchengebiet. 1990

In 54 Gemeinden wird die gruppenweise Kommunion gepflegt, im Jura und im Solothurnischen mehr als in den übrigen Landesteilen. 1990

Foto-, Film- und Bandaufnahmen sind in 84 Gemeinden gestattet, mit markanten Schwerpunkten im jurassischen und im solothurnischen Kirchengebiet. 1990

Im Jahre 1996 gab sich die Bezirkssynode Solothurn ein neues Reglement mit neuen, verbindlicheren Strukturen und trat die eigene Verordnung  über die kirchliche Unterweisung in Kraft. Diese Verordnung trägt der Besonderheit im Kanton Solothurn Rechnung, wonach gemäss Schulgesetz der Religionsunterricht von den Kirchen verantwortet, erteilt und finanziert wird. 2000

Am 10. Juni 2001 waren die rund 45'000 Mitglieder der Bezirkssynode Solothurn aufgerufen, über die neue Kirchenverfassung und damit den Beitritt zur neuen Kantonalkirche Solothurn abzustimmen. Mit dem Resultat von 5'344 Nein zu 4'083 Ja bei einer Stimmbeteiligung von 30 Prozent wurde die Vorlage nach teils heftigem Abstimmungskampf verworfen, währenddem sie im unteren Kantonsteil gutgeheissen wurde. 2000

Im Nachgang zu dieser Abstimmung galt es, für die acht solothurnischen Kirchgemeinden neue Lösungen für die kirchliche Unterweisung und die Spezialseelsorge zu schaffen. Gleichzeitig wurde auch der Name des Synodalverbandes auf "Reformierte Kirchen Bern-Jura-Solothurn" erweitert. 2000