Sonntagschulen

Sonntagschulen für jüngere Leute bestehen ziemlich viele im Lande herum, doch noch immer zu wenige und meist ohne Mitwirkung und Aufsicht des Pfarrers. 1882

Zur  Zeit liegen die Sonntagschulen grossenteils in den Händen der Freikirche, der Methodisten und Albrechtsbrüder, die überall mit Sonntagschulen beginnen und so die Herzen der Jugend zu gewinnen suchen. 1882

Freie Sonntagschulen für jüngere Kinder, welche den kirchlichen Unterricht noch nicht besuchen können, bestehen in ziemlich grosser Zahl im ganzen Kanton. Die meisten Schulen befinden sich in den Händen von Leuten der evangelischen Gesellschaft, der freien Kirche und ganz besonders der Methodisten. Sie verstehen sich meisterhaft darauf, die Kinder an sich zu ziehen und ihnen die Sonntagschule durch kleine Festchen, Gaben und Gesangaufführungen lieb zu machen. 1886

Für die Sonntagschulen sprechen sich Geistliche aller drei Richtungen aus. 1890

Gut geleitet muss sie segensreich wirken und ist populär. 1890

Die Sonntagschulen florieren und werden als ein Bedürfnis empfunden. Ihr wohltätiger Einfluss gibt sich schon im Konfirmandenunterricht kund durch reichlichere Kenntnis der Kinder im biblischen Geschichtsstoffe. 1894

Die Kinder werden durch die Sonntagschule dahin gebracht, schon frühe den Sonntag als Tag des Herrn feiern zu lernen.  Nur sollten sie zur Wahrung des kirchlichen Charakters und Einflusses womöglich von kirchlicher Seite geleitet werden. 1894

Die Kirche hat vor vielen Jahren den grossen Fehler begangen, diesem Gebiet zu wenig Aufmerksamkeit zu schenken.  1902

Nach einer im Auftrag des Synodalrats 1937 bearbeiteten Erhebung gab es 1937 im Kanton Bern 321 von der Landeskirche, 195 von der Evangelischen Gesellschaft, 18 von landeskirchlichen Privaten geleitete, von ungefähr 15'400 Knaben und 20'600 Mädchen besuchte und von ungefähr 330 männlichen und 1000 weiblichen Lehrkräften bediente Sonntagschulen, also im ganzen ungefähr 540 landeskirchliche Sonntagschulen mit 36’000 Kindern und 1330 Lehrkräften.

Dazu gibt es noch ungefähr 347 frei- und ausserkirchliche Sonntagschulen mit 19'350 Kindern und 820 Lehrkräften.

Das macht im ganzen ungefähr 881 Sonntagschulen (im Jahre 1903: 550), 55'400 Kinder (1903: 36'000), 2150 Lehrkräfte (1926: 1865). 1940

Endlich hat sich die Erkenntnis Bahn gebrochen, dass die Sonntagschule eine Sache der Kirche ist und organisch mit ihr verbunden werden muss. 1950

In die Zeit von 1950 bis 1960 fallen 10 Prozent der Sonntagschulgründungen. 184 Gemeinden melden, dass in ihnen eine kirchliche Sonntagschule besteht. 35'000 bis 40'000 Kinder besuchen unsere kirchliche Sonntagschule. 1960

In der Sonntagschule ist alles in Bewegung. In vielen Gemeinden gehen immer weniger Kinder in die Sonntagschule, in anderen nimmt die Besucherzahl zu. 1980

Überraschenderweise wird noch in 186 Gemeinden (83%) am Sonntag Vormittag Sonntagschule gehalten. 1990

189 Gemeinden (85%) kennen die regelmässige gemeinsame Sonntagschulvorbereitung, und fast gleich viele verwenden die Zeitschrift "Weg zum Kinde". 1990