Sport
Der Hinweis auf den seelischen Druck, unter dem ein grosser Teil der heutigen Jugend aufwachsen muss, lässt den Sport, so nachteilig er dem kirchlichen Leben sein mag, doch milde beurteilen und als heilsame Ablenkung von der sonst gärenden verbitterten Stimmung betrachten. 1920
Was wir von den verhängnisvollen Einwirkungen der Verkehrsentwicklung auf das kirchliche Leben sagten, gilt bis zu einem gewissen Grade selbstverständlich auch vom Sport, dessen Nutzen im übrigen durchaus nicht verkannt sein soll. 1930
Mit aller Anerkennung soll hervorgehoben werden, dass ein ernst betriebener Sport vorzügliche Bundesgenossenschaft leistet im Kampf gegen den Alkohol. 1930
Wir wollen auch nicht allzu strenge urteilen, wo der Sport, wie es ja leider der Fall ist, die Jungmannschaft den Sonntagsgottesdiensten entziehen hilft. Verwerflich hingegen ist jede Einbusse, welche der Sport dem Familienleben zumutet, verwerflich auch die Rekordsucht. 1930
Wir begrüssen den Sport als eine wohltuende Befreiuung aus Fabrik-, Mietskasernen-, Bureau- und Schulluft. 1940
Der Sport ist in seiner hergebrachten Form (Schiessen, Schwingen, Hornussen) und in seiner modernen (Leichtathletik, Fussball, Skifahren) heute eine Notwendigkeit. Er ist ein Ausgleich für den grossen Rückgang der landwirtschaftlichen Arbeit, ein Erfordernis für alle Eingeschlossenen und Stillsitzenden. 1940
Den Gipfelpunkt des Sportwahns, der Geschmackverrohung und Massenpsychose stellt der "Grand Prix" im Bremgartenwald dar, diese brutale, Menschenleben gefährdende Entweihung von Waldesstille und Sonntagsruhe. 1940
"Kirche und Sport" war das Thema, das der Synodalrat für den Kirchensonntag 1950 zur Behandlung vorlegte. 1950
Der recht geübte Sport ist für einen grossen Teil des modernen berufstätigen Menschen mit Rücksicht auf seine Arbeitsbedingungen notwendig und von der Kirche mit einem uneingeschränkten Ja zu begrüssen. 1950
Die von General Guisan vertretene Forderung, die Sportanlässe auf den Samstag zu verlegen, wird nachdrücklich unterstrichen. 1950
Die Wanderungen der heutigen Generation sind gesünder als das Wirtshaushocken und Biertrinken der älteren Garde. 1950
Leider haben sich einstweilen die Hoffnungen nicht erfüllt, mit der Fünftagewoche würde der Sonntag von Sportanlässen frei werden. Der sportfreie Sonntag ist immer noch eine Hoffnung und ein Postulat, um das gekämpft werden muss. 1960