Statement Thomas Studer
Geschäftsleiter Kirchliche Kontaktstelle für Flüchtlingsfragen (KKF) 2001-2007 / Geschäftsleiter Caritas Bern 2008-2012
Vom humanitären Engagement zur verwalteten Abschreckung (2000-2010)
Die Asyllandschaft auf Bundes- und Kantonsebene ist in den letzten 10 Jahren massiv umgepflügt worden. Damit hat sich auch die Arbeit der Kirchlichen Kontaktstellen für Flüchtlingsfragen (KKF) entscheidend verändert. Beispiel 1: Das humanitäre Engagement von vielen Freiwilligen, Gruppen und Kirchgemeinden musste mit der neuen Asylstrategie 2006 (?) und der Zuständigkeitsverschiebung von den Gemeinden zum Kanton einer Professionalisierung weichen. Die Freiwilligen im Asylbereich zogen sich mehr und mehr zurück.
Beispiel 2: mit der vermehrten Abschreckungs-, Vertreibungs- und Ausgrenzungspolitik wurden die in den 90er Jahren willkommen geheissenen Flüchtlinge zu unerwünschten Asylanten. Die KKF fokussierte neu auf Öffentlichkeits- und Fachinformationsarbeit, um der wachsenden Entfremdung gegenüber Asylsuchenden entgegenzuwirken. Dank dem kirchlichen Engagement ist dies bis heute möglich!