Judentum

Unsere Beziehungen zu den Israeliten, welche in Delsberg eine Synagoge und einen Rabbiner haben, sind freundlich. 1940

Eine furchtbare Verirrung und Verrohung bedeutet es, wenn nun die Parole ausgegeben wird, dass der Jude, schon einfach, weil er Jude ist, als ein Mensch niederer Gattung, ein Bürger minderen Rechts zu gelten habe und mit ruchloser Gewalt aus seiner Stellung, seinem Beruf, seinem Wohnsitz herausgerissen, verfolgt und verlästert wird. 1940

Einstimmig wurde in der Kirchensynode vom 13. Dezember 1938 folgende "Erklärung zur Judenverfolgung" angenommen: "Die Synode der evangelisch-reformierten Kirche des Kantons Bern erklärt, dass sie in den grausamen Verfolgungen von Juden und aus dem Judentum hervorgegangener Mitchristen die Äusserung eines Geistes erblickt, der mit dem Geiste Jesu Christi nichts gemein hat. Sie fordert die Glieder unserer Kirche auf, fürbittend der Verfolgten, insbesondere der verfolgten Brüder zu gedenken, bei jeder gebotenen Gelegenheit für sie einzutreten und jedem weitern Versuche zu widerstehen, die Seele unseres Volkes mit dem Geiste des Rassenhasses zu vergiften." 1940

Am 16. Oktober 1948 beging die Israelitische Kultusgemeinde Bern die Feier ihres hundertjährigen Bestehens. Zu diesem festlichen Anlass hatte sie auch den Synodalrat eingeladen. 1950

Seitdem die Kirchensynode vom 13. Dezember 1938 eine "Erklärung zur Judenverfolgung" abgegeben, ist das Gespräch zwischen Kirche und Judentum ununterbrochen gepflegt worden. 1950

[Erklärung der Theologischen Arbeitsgemeinschaft des Kantons Bern 1943]: Die Kirche Jesu Christi verurteilt jeden Judenhass und allen Rassenglauben. 1950

Seit der offiziellen Anerkennung der Jüdischen Gemeinden im Kanton Bern arbeiten auch sie in der Interkonfessionellen Konferenz IKK mit. 2000